Praxis für moderne Zahnheilkunde · Tätigkeitsschwerpunkt Endodontie · Tel.: 030 - 562 62 76

Zahnarztpraxis Dres. Heffenträger

Wurzelbehandlung

Was versteht man unter einer Wurzelbehandlung?

Es handelt sich hierbei um eine Zahnbehandlung, deren Ziel es ist, einen in der Regel stark zerstörten Zahn mit erkranktem Zahnnerv vor seiner sonst unausweichlichen WurzelbehandlungEntfernung zu bewahren und möglichst dauerhaft zu erhalten. 

Wie wird eine Wurzelbehandlung durchgeführt?

Unter örtlicher Betäubung wird zunächst der Hohlraum im Zahninnern freigelegt - auch Pulpakammer genannt - in dem der erkrankte Zahnnerv zu finden ist. Nach Entfernung des entzündeten bzw. abgestorbenen Nervgewebes aus der Pulpakammer erfolgt die Behandlung der Wurzelkanäle. Auch hier besteht das Hauptziel in der gründlichen Entfernung des bakteriell infizierten Nervgewebes. Dabei ist es von größter Wichtigkeit, alle vorhandenen Wurzelkanäle aufzufinden. Hierfür kommt in unserer Praxis das Operationsmikroskop zum Einsatz, das eine Arbeit auf höchstem Qualitätsniveau ermöglicht. OP MikroskopSämtliche Wurzelkanäle werden erweitert, gereinigt, desinfiziert und mit einer Mischung aus Wurzelkanalzement und bioverträglicher Guttapercha bakteriendicht gefüllt. Die abschließende Versorgung des Zahnes mit einer Füllung oder einer Krone hängt von der Menge der noch vorhandenen Restzahnsubstanz ab.

Kriterien für den langfristigen Behandlungserfolg:

Hauptkriterium für den langfristigen Erhalt eines stark geschädigten Zahnes ist das Vorhandensein einer gewissen Mindestmenge an gesunder Zahnsubstanz. Das ist die unabdingbare Voraussetzung für eine dauerhafte Versorgung und nur dann ist die Vornahme einer Wurzelkanalbehandlung überhaupt sinnvoll. Bei festgestellter Eignung des Zahnes ist die möglichst vollständige Entfernung sämtlicher Bakterien und Gewebsreste aus dem infizierten Kanalsystem das Hauptziel der Behandlung. Wenn dies nicht oder nur unvollständig gelingt, kommt es zur nachfolgenden Entzündung des Knochengewebes im Bereich des betreffenden Zahnes. Die daraufhin häufig als letzte Möglichkeit der Zahnrettung empfohlene Wurzelspitzenresektion (chirurgische Entfernung der Wurzelspitze des betroffenen Zahnes) bietet bei verbliebenen Bakterien im Zahninnern in der Regel wenig Aussicht auf dauerhaften Erfolg. Gerade aber im ästhetisch anspruchsvollen Frontzahnbereich sowie bei Zähnen, die in eine Zahnersatzkonstruktion einbezogen werden sollen, ist ein möglichst langzeitstabiler Zahnerhalt wichtig.

Wie lässt sich das gewünschte Behandlungsergebnis erzielen?

Für eine Arbeit auf höchstem Qualitätsniveau ist die Anwendung des Mikroskops unverzichtbar. Nur so ist es möglich, die mit bloßem Auge nicht sichtbaren feinsten Gewebsstrukturen im Zahninnern deutlich zu erkennen und gezielt zu behandeln. Die Anwendung von Spanngummi und elastischen Nickel-Titan-Feilen, die elektronische Längenbestimmung der Wurzelkanäle, antibakteriell wirkende Kanalspülungen sowie der Einsatz des Lasers zur weiteren Keimreduktion runden eine dem heutigen wissenschaftlichen Stand entsprechende Wurzelbehandlung ab. Grundlage für den Erfolg ist jedoch der ständige routinemäßige Einsatz dieser modernen Technik sowie langjährige Erfahrungen auf diesem speziellen Gebiet der Zahnerhaltung.

Bietet der Lasereinsatz Vorteile?

Auf jeden Fall, da das energiereiche Laserlicht auch in Wurzelkanalbereiche Lasereinzudringen vermag, die der mechanischen und chemischen Aufbereitung nicht oder nur schwer zugänglich sind.

Wie lange lässt sich ein wurzelbehandelter Zahn erhalten?

Bei guter Zahnpflege und regelmäßigen Kontrollen sind keine Einschränkungen zu erwarten.

Kann mit einer Wurzelbehandlung jeder Zahn erhalten werden?

Nicht in allen Fällen ist dies möglich. Insbesondere betrifft es Zähne, bei denen aus verschiedensten Gründen keine exakte Reinigung und vollständige Füllung des Kanalsystems vorgenommen werden kann. Aber auch ein gewisses Mindestmaß an gesunder Restzahnsubstanz ist ein ausschlaggebendes Kriterium für die Erhaltungswürdigkeit eines Zahnes.

Ist die Behandlung schmerzhaft?

Die eigentliche Behandlung lässt sich völlig schmerzfrei durchführen. Es kann jedoch sein, dass in den ersten 1 bis 3 Tagen nach einer Wurzelkanalbehandlung Schmerzen auftreten können, die in der Regel mit Schmerztabletten gut kontrollierbar sind.

Kosten der Behandlung:

Die Leistungsansprüche im Rahmen der gesetzlichen  Krankenversicherung sind durch sogenannte Kassenrichtlinien im SGB V klar geregelt und orientieren sich vorrangig an wirtschaftlichen Gesichtspunkten, nicht jedoch am gegenwärtigen aktuellen Stand der Wissenschaft. Danach hat eine rein kassengetragene Behandlung ausreichend, zweckmäßig und wirtschaftlich zu sein und darf das Maß des Notwendigen nicht übersteigen. Die von diesem Wirtschaftlichkeitsgebot hergeleiteten Kassenrichtlinien besagen, dass die Wurzelbehandlung eines Zahnes im Rahmen der vertragszahnärztlichen Versorgung grundsätzlich nur angezeigt ist, wenn die Möglichkeit der Aufbereitbarkeit und Füllung der Wurzelkanäle bis bzw. bis nahe der Wurzelspitze gegeben ist. Außerdem ist die Wurzelkanalbehandlung von Molaren (große Backenzähne) nur angezeigt, wenn damit eine geschlossene Zahnreihe erhalten werden kann, eine einseitige Freiendsituation vermieden wird oder der Erhalt von funktionstüchtigem Zahnersatz möglich ist. Diese Richtlinien schränken die rein kassengetragene Wurzelbehandlung, insbesondere an den großen Backenzähnen, drastisch ein. Bei einem gewünschten Zahnerhalt muss daher in jedem Fall mit notwendigen privaten Zusatzkosten gerechnet werden, die sich dabei nach der Anzahl der vorhandenen Wurzelkanäle und dem Behandlungsaufwand richten.

Verglichen mit einer Implantatversorgung, ist der Zahnerhalt durch Wurzelkanalbehandlung in der Regel jedoch nicht nur die preiswertere, sondern auch aus biologischer Sicht die bessere Lösung.